Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS)

Die DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH) ist die nationale Akkreditierungsstelle der Bundesrepublik Deutschland.

Produkt:
Normenmanagement

Sie agiert im gesetzlichen Auftrag nach dem Akkreditierungsstellengesetz (AkkStelleG) und der Verordnung (EG) Nr. 765/2008, die den Rahmen für die Akkreditierung innerhalb der Europäischen Union festlegt. Die DAkkS ist als GmbH organisiert, deren Gesellschafter unter anderem die Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), sowie verschiedene Spitzenorganisationen der Wirtschaft und Wissenschaft sind.

Die DAkkS prüft und bestätigt, ob Konformitätsbewertungsstellen - beispielsweise Prüf- und Kalibrierlaboratorien, Inspektionsstellen oder Zertifizierungsstellen - nach verbindlichen, national und international anerkannten Normen wie der DIN EN ISO/IEC 17011 und weiteren verwandten Standards arbeiten. 

Durch die Akkreditierung wird auf nachvollziehbare Weise bewertet, dass eine Stelle kompetent, unparteiisch und zuverlässig nach festen Anforderungen handelt. Damit ist die DAkkS ein wichtiger Baustein für Qualität, Sicherheit und Vertrauen in zahlreichen wirtschaftlichen und öffentlichen Bereichen.

Gesetzlicher Auftrag, Gründung und internationale Einbindung

Die DAkkS wurde 2010 als einheitliche nationale Akkreditierungsstelle gegründet, um die vorherigen dezentralen Einrichtungen zusammenzuführen.

Die DAkkS ist Mitglied internationaler Zusammenschlüsse wie der European co-operation for Accreditation (EA), der International Laboratory Accreditation Cooperation (ILAC) und des International Accreditation Forum (IAF). Dadurch werden DAkkS-Akkreditierungen in zahlreiche Staaten weltweit anerkannt und ermöglichen den vereinfachten Austausch von Waren und Dienstleistungen im internationalen Handel.

Aufgaben und Akkreditierungsbereiche der DAkkS

Die DAkkS ist ausschließlich für die Akkreditierung von sogenannten Konformitätsbewertungsstellen zuständig. Das bedeutet, sie begutachtet und bewertet unter anderem:

  • Prüfstellen und Kalibrierlaboratorien (z.B. nach ISO/IEC 17025),
  • Inspektionsstellen (z.B. nach ISO/IEC 17020),
  • Zertifizierungsstellen für Managementsysteme (z.B. nach ISO/IEC 17021),
  • Zertifizierungsstellen für Produkte, Prozesse oder Personen,
  • weitere spezialisierte Bereiche wie medizinische Labore, Umweltlabore oder Referenzmaterialhersteller.

Die DAkkS bewertet dabei die technische Kompetenz, die Unabhängigkeit, die Unparteilichkeit und die Implementierung wirksamer Managementsysteme der Antragsteller. Sie kontrolliert nicht die Einhaltung aller Normen und Gesetze im Unternehmen, sondern prüft die Fähigkeit, relevante Anforderungen dauerhaft und nachvollziehbar einzuhalten.

Verfahrensablauf einer DAkkS-Akkreditierung

Das typische DAkkS-Akkreditierungsverfahren umfasst verschiedene Schritte:

  1. Antragstellung: Die Konformitätsbewertungsstelle reicht einen formalen Akkreditierungsantrag inklusive relevanter Unterlagen ein.
  2. Dokumentenprüfung: Fachkundige Prüfer bewerten die eingereichten Managementsysteme, Nachweise und Prozesse auf Normkonformität.
  3. Vor-Ort-Begutachtung (Audit/Assessment): Externe Auditoren prüfen vor Ort die Umsetzung der Anforderungen.
  4. Begutachtungsbericht: Die Ergebnisse werden dokumentiert und eventuelle Abweichungen aufgezeigt.
  5. Bewertung und Entscheidung: Eine unabhängige Kommission der DAkkS entscheidet über die Erteilung der Akkreditierung.
  6. Regelmäßige Überwachung: Während der Laufzeit erfolgt mindestens jährlich eine Überprüfung. Nach fünf Jahren ist in der Regel eine erneute vollständige Bewertung (Reakkreditierung) erforderlich. Die Häufigkeit und Tiefe der Überwachungen hängt vom Risikoprofil und Geltungsbereich ab.

Herausforderungen und Lösungsansätze für akkreditierte Stellen

Die erfolgreiche Erlangung und Aufrechterhaltung einer DAkkS-Akkreditierung setzt voraus, dass organisatorische, technische und dokumentarische Anforderungen kontinuierlich und nachweisbar erfüllt werden. Typische Herausforderungen dabei sind:

  • Unzureichendes Wissen über aktuelle und geänderte Anforderungen,
  • Schwierigkeiten beim rechtzeitigen Nachweis der Umsetzung,
  • Komplexität in der Verwaltung von Normen und internen Abläufen,
  • Unklare Zuweisungen von Verantwortlichkeiten.

Mit geeigneten Management- und Informationssystemen, lassen sich diese Herausforderungen wirkungsvoll adressieren. Sie ermöglichen Ihnen, sämtliche relevanten Vorgänge, Fristen und Nachweise gezielt zu protokollieren, zu steuern und transparent darzustellen.

Bedeutung der DAkkS-Akkreditierung für Märkte und Handel

DAkkS-Akkreditierungen genießen dank der internationalen Vernetzung der DAkkS (insbesondere über ILAC, IAF und EA) eine weitreichende Akzeptanz. Dadurch werden Zertifikate und Prüfberichte deutscher Konformitätsbewertungsstellen in vielen Ländern anerkannt. Dies erleichtert den grenzüberschreitenden Handel, verringert Doppelzertifizierungen und ist ein bedeutender Nachweis im internationalen Wettbewerb.

Das DAkkS-Signet und korrekte Kommunikation

Akkreditierte Stellen dürfen das DAkkS-Signet zur Kennzeichnung ihrer Konformitätsbewertungsergebnisse und offiziellen Dokumente nutzen. Es gibt klare Regeln, wann und wie das DAkkS-Zeichen verwendet werden darf. Dies dient dazu, Transparenz und Vertrauen gegenüber Kunden, Partnern und Behörden zu sichern. Die unsachgemäße Nutzung ist unzulässig und kann zu rechtlichen Konsequenzen führen.

Kosten, Dauer und Unterstützungsangebote

Die Kosten für eine DAkkS-Akkreditierung hängen vom Umfang, dem Antragsbereich, der Anzahl der Normen und der Komplexität der Prozesse ab. Die Dauer des Verfahrens kann mehrere Monate betragen und ist abhängig von der Qualität der eingereichten Unterlagen und dem Stand der Systemumsetzung. 

Die DAkkS bietet zahlreiche Leitfäden, Merkblätter und Ansprechpartner, die Sie im jeweiligen Verfahren unterstützen. Zusätzlich können spezialisierte Beratungsunternehmen oder Softwarelösungen wie jene von GLOMAS dabei helfen, Prozesse optimal zu strukturieren und den Nachweisbedarf zu senken.

Weitere Informationen, Leitfäden und aktuelle Mitteilungen finden Sie auf der offiziellen Website der Deutschen Akkreditierungsstelle unter www.dakks.de.

Häufige Fragen zu DAkkS

Was ist die rechtliche Grundlage der DAkkS?

Die DAkkS arbeitet auf gesetzlicher Grundlage des Akkreditierungsstellengesetzes (AkkStelleG) und der Verordnung (EG) Nr. 765/2008, die europaweit einheitliche Regeln für die Akkreditierung und Marktüberwachung schaffen.

Welche Bereiche kann die DAkkS akkreditieren?

Die DAkkS ist zuständig für die Akkreditierung von Konformitätsbewertungsstellen wie Prüf- und Kalibrierlaboratorien, Inspektionsstellen, Zertifizierungsstellen für Managementsysteme, Produkte, Prozesse und Personen sowie weitere Fachbereiche wie medizinische Labore.

Ist eine DAkkS-Akkreditierung für Unternehmen verpflichtend?

Grundsätzlich ist die Akkreditierung freiwillig. Sie ist jedoch Pflicht, wenn dies durch Gesetz, Verordnung oder behördliche Vorgabe explizit verlangt wird - etwa in der Medizintechnik oder Umweltanalytik.

Wie läuft das Akkreditierungsverfahren bei der DAkkS ab?

Das Verfahren umfasst Antragstellung, Dokumentenprüfung, Begutachtung vor Ort, Berichterstellung, abschließende Entscheidung und regelmäßige Überwachungen. Die genauen Abläufe richten sich nach Geltungsbereich, Komplexität und Risikoprofil der Stelle.

Wie lange ist eine DAkkS-Akkreditierung gültig und wie läuft die Überwachung ab?

Die Akkreditierung gilt in der Regel fünf Jahre. Währenddessen führt die DAkkS regelmäßige Überwachungen durch, deren Häufigkeit und Intensität je nach Bereich und Risiko unterschiedlich ausfallen können.

Welche internationalen Vorteile bietet eine DAkkS-Akkreditierung?

DAkkS-Akkreditierungen werden aufgrund internationaler Abkommen von vielen Ländern anerkannt. Dies erleichtert den Marktzugang, spart Kosten für Mehrfachzertifizierungen und stärkt das internationale Ansehen Ihrer Prüfergebnisse.

Wie hilft ein elektronisches Normenverwaltungs- oder Informationsmanagementsystem im Akkreditierungsprozess?

Mit einer zentralen, digitalen Lösung - wie sie GLOMAS anbietet - können Sie relevante Normen, Prozesse und Nachweise systematisch pflegen, Änderungen nachvollziehbar dokumentieren und Anforderungen der DAkkS jederzeit belegen.

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