Sie dient primär der Erfassung, Verwaltung und Recherche von Zeitschriftenbeständen – insbesondere aus universitären und großen wissenschaftlichen Bibliotheken. Damit ist sie ein bedeutendes Instrument für das moderne Informationsmanagement in Forschung und Lehre.
Historischer Hintergrund und Trägerschaft
Die ÖZZDB wurde als Kooperationsprojekt zwischen führenden akademischen Einrichtungen und der Österreichischen Nationalbibliothek initiiert. Ziel war es, die Nachweissituation für wissenschaftliche Zeitschriften österreichweit zu harmonisieren und transparent zu gestalten. Entstanden in den 1980er Jahren und technisch stetig weiterentwickelt, nutzt die ÖZZDB heute moderne Schnittstellenstandards und erfüllt internationale bibliothekarische Anforderungen. Die Österreichische Nationalbibliothek übernimmt dabei die zentrale Koordination und Pflege der Datenbank, unterstützt von weiteren Partnerinstitutionen.
Rolle der ÖZZDB im Bibliotheksmanagement
Bibliotheken stehen zunehmend vor der Aufgabe, umfangreiche Zeitschriften- und Serienbestände verlässlich, transparent und aktuell zu verwalten. Die ÖZZDB wird hierfür als bibliografische Nachweisdatenbank eingesetzt. Sie ermöglicht Ihnen eine gezielte Recherche über Zeitschriftentitel, Serien, deren bibliografische Daten sowie die dazugehörigen Bestandsnachweise an teilnehmenden Standorten in Österreich. Die Datenbank fokussiert sich auf akademische und größere wissenschaftliche Einrichtungen; eine vollständige Abdeckung aller österreichischen Bibliotheken ist aktuell nicht gegeben. Im Kontext moderner Bibliotheksmanagement-Software agiert die ÖZZDB als externe, verlässliche Auskunftsbasis, die über standardisierte Schnittstellen eingebunden werden kann.
Funktionen und Vorteile der ÖZZDB
Die ÖZZDB bietet Bibliothekarinnen und Bibliothekaren sowie anderen Informationsspezialisten zahlreiche praxisnahe Funktionen:
- Zentrale Nachweisführung: Übersicht über alle gemeldeten Zeitschriften- und Serienbestände der teilnehmenden Bibliotheken, inklusive detaillierter Angaben zu vorhandenen Jahrgängen und Bänden.
- Präzise Recherchewerkzeuge: Zielgerichtete Recherchemöglichkeiten nach Titel, ISSN, Herausgebenden Institutionen (Corporate Authors), Standort oder Erscheinungszeitraum.
- Normdaten-Anbindung: Integration international anerkannter Normdatensätze wie GND (Gemeinsame Normdatei), ISSN sowie weitere bibliografische Standards zur Konsistenz der Datensätze und Vermeidung von Dubletten.
- Technische Schnittstellen: Bereitstellung von Daten über gängige Protokolle und Austauschformate (z. B. Z39.50, OAI-PMH, MARC21, SRU/SRW) für den flexiblen Import und Abgleich in lokalen Bibliothekssystemen.
- Nachweisverbund: Die ÖZZDB fungiert als überregionaler Nachweisverbund, fördert die Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen Bibliotheken in Österreich und ist in internationale Systeme (z. B. die Zeitschriftendatenbank ZDB in Deutschland) eingebunden.
- Aktuelle Bestandsnachweise: Sie erkennen schnell, welche Ausgaben und Jahrgänge an welchem Standort verfügbar sind – entscheidend für die Fernleihe und Ressourcennutzung.
- Datenqualität durch Community-Ansatz: Die teilnehmenden Bibliotheken sind aktiv in die laufende Pflege der Bestandsanzeigen und bibliografischen Daten eingebunden.
Technische Anbindung und Zusammenspiel mit Managementsystemen
Die ÖZZDB ist keine direkt integrierte Kernkomponente lokaler Bibliotheksmanagement-Software, sondern wird als externe Ressource über offene Schnittstellen genutzt. Moderne Systeme im Bibliotheks- und Informationsmanagement, etwa für das Normenmanagement, Bibliotheksmanagement oder Parlamentsdokumentation, können auf die ÖZZDB zugreifen, um Zeitschriftenbestände zu übernehmen, abzugleichen oder bei der Katalogisierung auf konsistente Daten zuzugreifen. Der Automatisierungsgrad – beispielsweise für Fremddatenübernahme oder Bestandsaktualisierung – hängt von der jeweiligen Systemarchitektur und Schnittstellenintegration ab.
Praktische Nutzung und Best Practices
Um die Vorteile der ÖZZDB bestmöglich in Ihrer Institution zu nutzen, empfiehlt sich:
- Gezielte Recherche: Nutzen Sie Filter- und Suchfunktionen nach Titel, ISSN, Corporate Author, Standort oder Erscheinungsjahr, um relevante Zeitschriftenbestände rasch zu identifizieren.
- Aktualität wahren: Vergewissern Sie sich, dass Ihre Institution ihre Bestandsmeldungen regelmäßig aktualisiert, um hohe Datenqualität sicherzustellen.
- Sorgfältige Normdatenpflege: Achten Sie bei der Bestandsmeldung auf exakte Angaben zur GND, ISSN, Titelvariante oder Körperschaften – das sichert eine eindeutige Zuordnung und erleichtert die Zusammenarbeit im Verbund.
- Kooperationen stärken: Pflegen Sie den Austausch mit anderen Bibliotheken, um Ressourcen zu sparen, Doppelanschaffungen zu vermeiden und Lücken im Bestand gezielt zu schließen.
- Schulungen und Hilfesysteme nutzen: Informieren Sie sich über Schulungsangebote und Support durch die Österreichische Nationalbibliothek und beteiligte Träger.
Technische Details und Standards
Die ÖZZDB setzt auf bewährte internationale Austauschformate und Schnittstellenprotokolle. Typische Standards sind MARC21 für bibliografische Daten, Z39.50 und SRU/SRW für die Online-Abfrage, sowie OAI-PMH für die Harvesting-Funktion. Dadurch wird die Übernahme und Verknüpfung von Daten mit lokalen oder internationalen Systemen effizient unterstützt. Die Anbindung an internationale Normdateien (u. a. GND, ISSN) sichert eine reibungslose Harmonisierung und fördert einheitliche bibliografische Beschreibung.
Datenschutz, Datenpflege und Qualitätssicherung
Verantwortlich für die Pflege und Korrektheit der Bestands- und bibliografischen Daten sind die jeweiligen meldenden Bibliotheken. Fehler oder Änderungswünsche werden durch festgelegte Ansprechpartner und zentrale Redaktionen bei der Österreichischen Nationalbibliothek koordiniert. Der Zugriff auf die Daten ist für Recherchezwecke grundsätzlich frei, einige ergänzende Services oder Bestandsmeldungen setzen eine entsprechende Anmeldung oder institutionelle Berechtigung voraus.
Zugang und verwandte Systeme
Die ÖZZDB ist öffentlich zugänglich und kann für bibliografische Recherchezwecke kostenfrei genutzt werden. Für tiefergehende Nutzungen oder den direkten Bestandsnachweis ist gelegentlich eine Anmeldung notwendig. Für die Recherche nach Zeitungen oder digitalen Zeitschriften gibt es spezialisierte Alternativsysteme und Partnerdatenbanken, beispielsweise:
- ANNO (AustriaN Newspapers Online): Für historische Zeitungen und Zeitungsdigitalisate.
- eJournals Austria: Für elektronische Zeitschriftenangebote.
- Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB): Für Zugangsinformationen zu digitalen Zeitschriften im deutschsprachigen Raum.
Zukunftsperspektiven
Die technische und konzeptionelle Weiterentwicklung der ÖZZDB fokussiert auf die stärkere Integration von digitalen Ressourcen, den Einsatz cloud-basierter Lösungen sowie die Nutzung von Linked Data und semantischen Technologien für noch flexiblere und intelligentere Datenvernetzung.
Häufige Fragen zur ÖZZDB
Was genau beinhaltet die ÖZZDB?
Die ÖZZDB enthält zentrale bibliografische Angaben zu wissenschaftlichen Zeitschriften und fortlaufenden Sammelwerken, die vorwiegend in akademischen und größeren wissenschaftlichen Bibliotheken Österreichs nachgewiesen werden. Zeitungen und nicht-wissenschaftliche Periodika sind in der Regel nicht Teil der ÖZZDB.
Wer nutzt die ÖZZDB?
Zu den Hauptnutzern zählen Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Wissenschaftlerinnen, Studierende und alle, die seriöse Informationen über Fachzeitschriften oder Serien in österreichischen Bibliotheken benötigen.
Wie aktuell und zuverlässig sind die Datensätze?
Die Aktualität hängt wesentlich von der Eigenpflege und regelmäßigen Bestandsmeldung der teilnehmenden Bibliotheken ab. Die Qualität wird durch standardisierte Schnittstellen, Normdatenintegration und kontinuierliche Kontrolle sichergestellt.
Wie finde ich heraus, ob eine bestimmte Zeitschrift an einem bestimmten Standort vorhanden ist?
Über die Recherchemaske der ÖZZDB können Sie gezielt nach Titel, ISSN, Standort oder weiteren bibliografischen Angaben suchen und erhalten danach eine Übersicht zu verfügbaren Jahrgängen und Exemplaren an teilnehmenden Bibliotheken.
Ist die Nutzung der ÖZZDB kostenfrei und öffentlich?
Die Recherche in der ÖZZDB ist grundsätzlich frei zugänglich. Bestimmte weiterführende Dienstleistungen oder Bearbeitungen von Bestandsmeldungen können einer Anmeldung oder institutionellen Zugehörigkeit bedürfen.
Wie ist die ÖZZDB in andere Systeme eingebunden?
Die ÖZZDB ist technisch über offene Schnittstellen (wie Z39.50, OAI-PMH, MARC21) an viele lokale und regionale Bibliotheksmanagementsysteme angebunden. Sie bildet zudem eine wichtige Brücke zu internationalen Zeitschriftendatenbanken wie der ZDB in Deutschland.
Gibt es Angebote zur Unterstützung und Fehlerkorrektur?
Die Österreichische Nationalbibliothek bietet Ansprechpartner, Dokumentationen und Weiterbildungsangebote für die Bedienung, Datenpflege und Recherche innerhalb der ÖZZDB. Fehler können direkt gemeldet und koordiniert korrigiert werden.
Welche verwandten Datenbanken gibt es für andere Medienarten?
Für Zeitungen ist ANNO zuständig, während für digitale Zeitschriften unter anderem eJournals Austria und die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) relevante Rechercheangebote bieten.